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Rückenwind plus öffnet Station in Bad Zurzach

Jetzt kann’s losgehen!

Auf der Station der Rückenwind plus wurde am 2. August die Arbeit aufgenommen. Sabine Felber, Peter Lude und Manfred Gartner haben nicht zu viel versprochen. Das Trio bildet den Verwaltungsrat der Rückenwind plus und hat Anfang Jahr angekündigt, dass die «Rückenwind-Station» noch im Spätsommer 2021 ihre Arbeit aufnehmen werde. Vorgestern Montag war es nun so weit: Die Station wurde offiziell eröffnet. Untergebracht ist sie im Bad Zurzacher Generationenhaus.

Kleine Feier, rund 30 Gäste

Peter Lude, der Verwaltungsratspräsident der Rückenwind plus, konnte zur kleinen Feier anlässlich der Eröffnung rund 30 geladene Gäste begrüssen. Anwesend waren unter anderem der gesamte Bad Zurzacher Gemeinderat, eine Delegation des Stiftungsrates der Emil-Burkhardt-Stiftung, Fachpersonen aus dem Gesundheitswesen und die Mitarbeitenden der Rückenwind plus.

Rückenwind plus hat ihre Station im 1. Stock des Generationenhauses «Pfauen» eröffnet.

Was Guido A. Zäch seit 1977 forderte

Lude sprach kurz von den Stationen, die bis zur heutigen Rückenwind plus geführt haben, und überbrachte den Anwesenden die Grüsse von Doktor Guido A. Zäch, dem Gründer des Schweizer Paraplegiker-Zentrums, Nottwil. Zäch war am Besuch der Eröffnungsfeier verhindert, wünschte dem Verwaltungsrat aber viel Glück, Erfolg und Durchhaltevermögen und wurde von Peter Lude als der eigentliche Motivator für das Projekt «Rückenwind» bezeichnet. Lude sagte, dass Zäch schon seit 1977 forderte, jetzt verwirklicht werde, eine Institution nämlich, die auf Menschen mit Querschnittlähmung ausgerichtet ist, und die diesen in speziellen Situationen passgenaue Pflege bieten kann, nach operativen Eingriffen zum Beispiel, nach Komplikationsbehandlungen oder auch dann, wenn der Angehörige ausfällt, der die Pflege der querschnittgelähmten Person bisher übernommen hat.

 

Wir bieten spezialisierte Pflege, punktgenau, massgeschneidert, und zum richtigen Zeitpunkt.

Punktgenau, massgeschneidert und exakt

«In solchen speziellen Situationen gab es bisher nur zwei Möglichkeiten», erklärte Lude. «Entweder ein Urlaubszimmer in einem Pflegeheim oder den Aufenthalt in einer Spezialklinik. Beides ist unbefriedigend: Im Pflegeheim sind weder das Know-how für die spezialisierte Pflege ausreichend vorhanden, noch die dafür nötigen Personalressourcen. Bei einem Tetraplegiker reden wir von einem täglichen Pflegeaufwand von durchschnittlich sieben Stunden. In Spezialkliniken wären Know-how und Personalressourcen zwar da, aber Spezialkliniken sind sehr kostenintensiv. Grund für die hohen Kosten sei die Tatsache, dass eine Spezialklinik Spitzenmedizin und die komplette Klinikinfrastruktur biete. Ein Paraplegiker in Rekonvaleszenz brauche die Spitzenmedizin zum Zeitpunkt der Rekonvaleszenz aber nicht und ein Tetraplegiker, dessen pflegende Angehörige kurzfristig ausgefallen ist, ebenso wenig. «Nur» auf die spezialisierte Pflege mit medizinischen Dienstleistungen wären beide angewiesen. «Spezialisierte Pflege wollen wir bieten», schloss Lude, «und zwar punktgenau, massgeschneidert, zum richtigen Zeitpunkt und exakt ausgeführt. Mit ihrem Angebot schliesst Rückenwind plus eine Versorgungslücke im Schweizerischen Gesundheitssystem.»

Starkes Teamwork

Verwaltungsrat und leitende Mitarbeitende der Rückenwind plus: Dora Riegl, Administration, Elena de Groot, Stationsleiterin, Max Moor, Geschäftsleiter, Peter Lude, Verwaltungsratspräsident, Sabine Felber, Vizepräsidentin Verwaltungsrat, Stéphanie Fritschy, Personalassistentin, und Manfred Gartner, Verwaltungsrat.

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Erfahrene Fachleute

Mit «wir» meinte Lude, das Team der Mitarbeitenden auf der Rückenwind Pflegestation und freute sich insbesondere, dass es gelang, die Posten «Geschäftsleitung» und «Stationsleitung» mit ausgewiesenen und sehr erfahrenen Fachleuten zu besetzen. «Als Geschäftsleiter wird Max Moor für uns tätig sein», informierte Peter Lude, «und als Stationsleiterin Elena de Groot.»

Max Moor, Geschäftsleiter

Max Moor sei seit 40 Jahren im Gesundheitswesen tätig. Er habe in leitenden Funktionen beim Spitex Verband Aargau gearbeitet, im Kantonsspital Aarau und im Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil. Ausserdem nehme er als Vorstands-, Verwaltungsrats-, Stiftungsratsund Kommissionsmitglied in verschiedenen Bereichen des Gesundheits- und Bildungswesens Verantwortung wahr und
engagiere sich als Gemeindeammann der Gemeinde Vordemwald.

Elena de Groot, Stationsleiterin

Elena de Groot bringe langjährige Erfahrung in der Rehabilitationspflege mit und habe Führungspositionen innegehabt. Sie sei aktiv in fachspezifischen Arbeitsgruppen, Mitglied der Swiss Advanced Nursing Practice ANP und verfüge über einen Abschluss an der Höheren
Fachschule in Gesundheits- und Krankenpflege.

Hier geht es nicht um höher, schneller, weiter, sondern um achtsamer, langsamer, menschlicher.

Achtsamer, langsamer, menschlicher

Bei einer kurzen persönlichen Vorstellung meinte Max Moor: «Das Gesundheitswesen in der Schweiz braucht neue und innovative Ansätze. Die spezialisierte Rückenwind-Station mit medizinischen Dienstleistungen ist ein solcher. Das Konzept überzeugt und verdient Engagement und Unterstützung.» Ähnlich äusserte sich Elena de Groot. Sie griff Peter Ludes Worte auf und meinte: «Spezialisierte Pflege werden wir bieten, und zwar punktgenau, massgeschneidert und exakt ausgeführt. Wir wollen nichts anderes. Es geht nicht um höher, schneller, weiter, sondern um achtsamer, langsamer, menschlicher

Teamwork

Sabine Felber, Vizepräsidentin der Rückenwind plus, freute sich, dass die Station mit Fachpersonen wie Max Moor und Elena de Groot einem hohen Qualitätsanspruch gerecht werden könne und dass dem Team von Pflegefachleuten HF, Fachleuten Gesundheit und Pflegeassistentinnen und -assistenten, welches auf der Station tätig sein werde, mit Moor und de Groot kompetenteste Vorgesetzte

zur Seite stehen werden. Besagtes Team umfasst zurzeit neun Personen, acht weitere sind ab Ende August unter Vertrag. Neben den eigentlichen Pflegeaufgaben gibt es auf der Rückenwind-Station auch in den Bereichen Administration, Personal und Hotellerie zu tun. Dora Riegl wird als Sachbearbeiterin Administration tätig sein, Stéphanie Fritschy als Personalassistentin. Auch die Hotellerie weist ausgewiesene Fachkräfte aus. Sie untersteht direkt der Stationsleitung.

Noch fehlen die Patienten

Zurzeit beschäftigen sich die Mitarbeitenden der Rückenwind plus mit Schulungen und internen Abläufen, denn was noch fehlt, sind die ersten Patienten. Peter Lude und Sabine Felber aber zeigen sich zuversichtlich. Erste konkrete Anfragen bestehen.

Text / Bild: Urs Zimmermann, «Die Botschaft»